Bezugnehmend auf mehrere Rückfragen unserer Schiedsrichter zu der Jugend-Ausschuss-Sitzung am Mo, 05.12.2022, möchten wir hier für alle Schiedsrichter folgend Stellung nehmen:
Auf der Jugendausschuss-Sitzung wurde eine Änderung der Jugend-Ausschreibung Futsal durch die anwesenden Jugendleiter beschlossen. Diese Änderung bezieht sich auf die aktuelle Saison und wurde heute durch den Jugendausschuss auch bereits an alle Vereine verteilt.
Zunächst einmal möchten wir hier mitteilen, das Marcin Kuczera als KSO anwesend war und dieser Änderung unter Zuhilfenahme guter und sachlicher Argumente nicht zugestimmt hat.
Die Änderung bezieht sich auf §15. Ausweichtrikot: Dort wurde nun folgender Passus in die aktuelle Version hinzugefügt:
In Ausnahmefällen dürfen eigene Leibchen als Unterscheidung genutzt werden. In diesem Fall tragen nur die auf dem Spielfeld befindlichen Spieler Leibchen und die Auswechselspieler nur das Trikot.
Dieses ist gemäß der FIFA- und DFB-Regeln kein Passus der von der spielleitenden Stelle geändert werden darf und führt aus Sicht aller, die sich mit der Futsal-Ausbildung beschäftigen, zu allerlei Problemen. Bei der Umsetzung obiger Änderung bedeutet das, das der Spieler das Spielfeld verlassen muss, erst dann das Leibchen ausziehen darf und dann der Auswechselspieler das Leibchen anziehen muss, bevor er das Feld betreten darf.
Hier bleibt für uns als KSA nur festzuhalten: Diese Art ist die allerletzte Option um ein Spiel auszutragen nachdem alle anderen Optionen genutzt wurden. Dennoch müssen wir als Schiedsrichter uns an die Ausschreibung halten, auch wenn wir sie für falsch halten! In den vergangenen Jahren hat die gemeinsame, konstruktive und partnerschaftliche Herangehensweise vor Ort immer funktioniert – ohne das es zu Problemen gab.
Von Seiten des KSA wurde auf die Probleme hingewiesen, die hierdurch entstehen. Beispielhaft haben wir hier noch einmal einige zusammengestellt:
Die Ausbildung der Schiedsrichter und das Spiel orientiert sich an der Regel, wie es auch beim Feldfußball der Fall ist und kann nicht auf Wunsch von Vereinen einfach verändert werden.
Wir Schiedsrichter sind keine Spielverhinderer und wollen auch einen sportlichen, fairen Wettkampf zulassen. Daher ist unser Ziel, das wir eine einheitliche und für alle Parteien faire und gleiche Auslegung und Umsetzung erreichen.
Die Zeitspanne für diese Art von Wechseln ist nicht spielfördernd, sondern verzögert einen Wechsel extrem, so dass die Mannschaft zwangsläufig einen Nachteil hat!
Von den daraus resultierenden Bestrafungen wenn ein Spieler auf dem Spielfeld bereits das Leibchen auszieht, beim Laufen & Ausziehen stürzt oder mit noch nicht angezogenem Leibchen auf das Feld läuft: wir als Schiedsrichter sind plötzlich gezwungen, Verwarnungen auszusprechen, die alleine auf diese Änderung zurückzuführen sind – das fördert weder das Spiel noch die Begeisterung bei Spielern, Trainern, Zuschauern oder Schiedsrichtern!
– Sven Metze, Futsal SR-Beauftrager NFV Kreis Hildesheim –