Sechs Unparteiische leiten exakt 191 Spiele
Harsum. Die Zahl der Fußball-Schiedsrichter in Deutschland, auch in Niedersachsen, ist seit Jahren tendenziell rückläufig. Seit Jahren ist dies auch beim Hildesheimer Schiedsrichterausschuss zu spüren. Trotz zahlreicher Schiedsrichter-Anwärterlehrgänge ist die Statistik nicht zufriedenstellend, schon nach einem oder zwei Jahren hängen viele Unparteiische aus verschiedenen Gründen ihre Schiedsrichterpfeife an den berühmten Nagel. Dennoch gibt es seit Jahren Vereine, die in vorbildlicher Art und Weise maßgeblich mit dafür sorgen, dass vor allem in den Kreisen die meisten Spiele der Herren, Frauen und Jugend weiterhin mit neutralen Schiedsrichtern besetzt werden können.
Die Aktion „Vereine mit fleißigen Schiedsrichtern“ ein Wettbewerb des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) hat in zahlreichen Vereinen bereits Früchte getragen. Auch im NFV-Kreis Hildesheim hat die Aktion ein positives Echo entfacht. In der Spielserie 2013/2014 ging der SC Harsum eindeutig als Kreissieger hervor. Sechs Unparteiische des Vereins leiteten insgesamt 191 Spiele.
Zu den fleißigen Referees gehören: Marc Ehrig, Gerhard Franke, Leon Böker, Julian Eberhardt, Jannik Biesen und Maximilian Kolmey, der sich inzwischen beim SC abgemeldet hat.
Im Beisein des SC-Vorsitzenden Dr. Alois Wirries und Thomas Nowak vom NFV-Kreisvorstand hat der Kreisschiedsrichterobmann Marcin Kuczera den Verein in einer kleinen Feierstunde kürzlich ausgezeichnet. „Hierbei kommt es nicht darauf an in welcher Spielklasse die Schiedsrichter leiten, sondern hier ist Team-Bewertung gefragt. Bei der Teilnahme der monatlichen Lehrversammlungen stehen die SC-Schiris ganz oben. Auch kurzfristige Ansetzungen werden von den Schiedsrichtern übernommen. Hier können sich viele Vereine eine große Scheibe abschneiden“, lobte Kuczera und gratulierte den Unparteiischen mit der NFV-Ehrenurkunde und Präsenten.
Besonders engagiert ist der Schiedsrichter-Obmann des Vereins Gerhard Franke. Er leitet seit 1968 Spiele auf Kreisebene. „Ich pfeife alles bis zur 1. Kreisklasse“, lautet seine Devise. Freitags, samstags und oft auch sonntags ist der 72jährige auf den Sportplätzen des Kreises unterwegs. Fünf Jahre war er Schiri im Kreis Peine. Sein Markenzeichen ist die stets dampfende Zigarre im Mundwinkel, die ihm auch den Spitznamen „Zigarre“ einbrachte.
Marc Ehrig leitet seit mehreren Jahren im Bezirk und gehört ebenfalls zu den zuverlässigen Referees. Neben seinem Schiedsrichteramt ist der 40jährige auch begeisterter Marathonläufer. Sein Ziel sind die „Big Six“, mit Starts in den Metropolen Berlin, London, New York, Boston, Chicago und Tokio. „Auf jedem Kontinent einmal laufen“, ist der Wunsch des Harsumers, der morgens vor Dienstbeginn noch ein lockeres 10-Kilometer-Lauftraining durch die Harsumer Feldmark absolviert.
Foto: Neumann