Die Hildesheimer Fußballschiedsrichter haben vergangenes Wochenende einmal mehr bewiesen, dass sie auch selbst gut gegen den Ball treten können. Nachdem die Jungschiedsrichter bereits im Januar Niedersachsenmeister wurden, folgte nun bei der 12. „inoffiziellen“ Deutschen-Schiedsrichtermeisterschaft in Solingen ein sensationeller dritter Platz. Das Turnier fand am Samstag, den 16.06.2012 statt, die Hildesheimer reisten jedoch schon Freitag an und Sonntag, auf Grund der zum Turnier gehörenden Begrüßungs- und Abschlusspartys, erst wieder ab.
Gespielt wurde einmal 12 Minuten auf Kleinfeld, mit sechs plus eins Spielern, auf ungewohntem, in Nordrhein-Westfalen aber gängigem Kunstrasen. Als Außenseiter starteten die Hildesheimer mit einem torlosen Remis gegen Düsseldorf ins Turnier. Gefolgt von einem 3:1 Erfolg über Berlin-Marzahn und einem 1:0 Sieg gegen den Main-Taunus-Kreis. Somit reichte im abschließenden Gruppenspiel erneut ein torloses Unentschieden gegen Kiel um souverän als Tabellenführer in die Zwischenrunde zu gehen.
In einer Gruppe mit vier Mannschaften setzten sich die Schiedsrichter aus Hildesheim zunächst mit 1:0 gegen Brandenburg durch, ehe die erste und soviel vorweg, einzige Niederlage des Tages folgte. Hildesheim unterlag Remscheid unglücklich ebenfalls mit 1:0 Toren. Doch mit einem starken 3:0-Erfolg beim Derby über Hannover konnte man sich als Zweitplatzierter für das Halbfinale qualifizieren.
Im Halbfinale konnte man dem großen Favoriten aus Solingen zunächst ein 0:0 abknöpfen. Im direkt anschließenden 9-Meter-Schießen versagten den erschöpften Hildesheimer jedoch zu oft die Nerven, so dass man mit 3:1 verlor. Dabei muss man festhalten, dass die Schiedsrichter die gesamte Spielzeit über nur zwei Auswechselspieler hatten, da einige eingeplante Spieler leider kurzfristig absagen mussten, während die anderen Teams teilweise alle Spieler austauschen konnten.
In einem ebenso kuriosen wie furiosen Spiel um Platz 3 trennte man sich von den bereits bekannten Remscheidern mit 5:5. Bei diesem Spiel konnten sich auch die beiden „Notnägel“ Walter Klußmann und Frank Paulmeier, die aus den genannten Personalgründen kurzfristig als Spieler eingesprungen waren, in die Torschützenliste eintragen. Im anschließenden 9-Meter-Schießen war es Torhüter Carsten Zahn, der den neunten 9-Meter zunächst sicher verwandelte und anschließend den 3. Platz festhielt.
So konnten die Hildesheimer Schiedsrichter bei der Siegerehrung und der abschließenden Schiedsrichterparty Ihren überraschenden 3. Platz feiern. Außerdem wurde der Spieler Perry Pfeng zusammen mit Mahir Seydo aus Remscheid mit jeweils sieben Toren Torschützenkönig des Turniers. Doch auch Kevin Mosch und Toni Ivankovic konnten sich in die Torschützenliste mehrfach eintragen, während Dominik „Aswin“ Grimpe und Jens Königsmark die Abwehr zusammen hielten.
Die Mannschaft aus Solingen gewann zum 6. Mal in Folge die Trophäe hochverdient. Lediglich gegen Hildesheim konnten Sie nicht nach der regulären Spielzeit gewinnen. Der Fairness-Pokal, der bei den Schiedsrichtern ebenso hoch angesehen wird, ging an die Mannschaft aus Neumünster.
Ein besonderes Dankeschön geht an: die Schiedsrichtervereinigung, den Organisator Walter Klußmann, NFV- Kreis Hildesheim KSO Wilhelm König Die Firma KTW Herr Löwenstrom und Dennis Münter, die dieses Wochenende und die Turnierteilnahme erst möglich gemacht haben !
Für alle Spieler war dies ein besonderes Highlight, welches sehr genossen wurde.
Ausrichter des Turniers im nächsten Jahr, für das die Hildesheimer nun automatisch qualifiziert sind, wird der Main-Taunus-Kreis sein. Doch dann gelten die Hildesheimer Schiedsrichter längst nicht mehr als Außenseiter, sondern als potentieller Nachfolger des sechsmaligen Titelträgers Solingen.
Die Hildesheimer Bilanz: 4 Siege, 4 Unentschieden, 1 Niederlage, bei 8:2 bzw. 13:7 Toren.
Das Erfolgsteam aus Hildesheim: Walter Klußmann, Carsten Zahn, Frank Paulmeier, Toni Ivankovic, Kevin Mosch, Jens Königsmark und Perry Pfeng. Auch hier nochmals vielen Dank, dass ihr alle mitgekommen seid und euch so eingesetzt habt!
Perry Pfeng / Walter Klußmann