Der Schiedsrichter ist künftig nicht mehr "Luft"

Vorbereitung zum Saisonauftakt für die Schiedsrichter

Eigentlich sollten alle organisierten Fußballspieler über ihr eigenes Regelwerk kundig sein, jedoch werden geprüfte Schiedsrichter eines Besseren belehrt. Frust, Unstimmigkeiten sowie mangelnde Regelkenntnis der Spieler stehen Woche für Woche auf den hiesigen Sportplätzen an der Tagesordnung.

Damit die Unparteiischen nicht ins „kalte Wasser“ geschubst werden, haben sich die Spitzenschiedsrichter des Kreises Hildesheim aus der Kreisliga sowie 1. Kreisklassen beim Auftaktlehrgang mit den Änderungen im Regelwerk zur neuen Saison auseinandergesetzt. In Zukunft können auch Trainer und andere Offizielle genau wie die Spieler mit einer Gelben oder Roten Karte bestraft werden. Kann der Schuldige nicht ausgemacht werden, erhält automatisch der Chef-Trainer die Verwarnung beziehungsweise den Innenraumverweis.

Außerdem durfte bislang der Gewinner des Münzwurfs die Seite auswählen, von der seine Mannschaft spielen wollte. Nun darf der Gewinner zwischen Seitenwahl und Anstoß wählen. Um das Zeitspiel zu verhindern, muss der ausgewechselte Spieler fortan das Feld an der nächstmöglichen Linie verlassen – das kann Torlinie oder Seitenauslinie sein. Das Abklatschen mit dem Einwechselspieler in Höhe der Mittellinie wird damit seltener. Bei einem Freistoß in Tornähe dürfen sich die Spieler der ausführenden Mannschaft nicht mehr in die Mauer stellen. Sie müssen einen Meter Abstand halten. Vorausgesetzt: Die Mauer besteht aus drei oder mehr Abwehrspielern.

Der KSA konnte einige Aufsteiger für die Hildesheimer Top- Liga gewinnen
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Der Torhüter muss beim Strafstoß künftig nur noch mit einem Fuß auf Höhe der Torlinie stehen, nicht mehr mit beiden Füßen und bisher musste der Ball immer erst den Strafraum verlassen, ehe er von einem Mitspieler berührt werden durfte. Jetzt dürfen Mitspieler ihn auch im Strafraum annehmen. Der Ball ist im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt. Gegenspieler dürfen an den Ball, sobald dieser mit dem Fuß gespielt wurde. Freistöße dürfen auch dann schnell ausgeführt werden, wenn der Schiedsrichter noch eine Gelbe oder Rote Karte zeigen will. Die Verwarnung kann er bei der nächsten Spielunterbrechung nachholen, um somit eine mögliche Torchance nicht zu verhindern. Der Schiedsrichter ist künftig nicht mehr "Luft". Bislang lief die Partie einfach weiter, wenn der Unparteiische vom Ball getroffen wurde. Fortan gilt: Wird er angeschossen und ändert damit die Spielrichtung beziehungsweise den Ballbesitz oder geht der Ball dadurch sogar ins Tor, gibt es Schiedsrichter-Ball.

Der vom Schiedsrichterausschuss angebotene Lehrgang für die Kreisliga und 1.Kreisklassen- Schiedsrichter wurde gut besucht und die Teilnehmer beteiligten sich sehr aktiv, zur Freude vom Kreisschiedsrichterlehrwart Nils Schmidt. Kreisschiedsrichterobmann Marcin Kuczera bedankte sich recht herzlich bei den Kameraden, die trotz Sommerpause weiterhin zur Pfeife greifen und bei
Freundschaftsspielen sowie Turnieren präsent sind. Das sei keine Selbstverständlichkeit mehr, so Kuczera. Mit Blick auf die aktuellen Zahlen deutet dies auf keine rosige Zukunft hin. „Es brechen viel zu viele Kameraden weg und das aus unterschiedlichen Gründen“, so der Schiedsrichter-Boss. Mangelndes Durchhaltervermögen sowie die rohe verbale und körperliche Gewalt auf den
Sportplätzen sind mit dafür verantwortlich, dass in einigen Ligen keine Unparteiischen angesetzt werden können.

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