In freudiger Erwartung kann man dienstags im Sportteil der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung den allerdings wenig fachkundigen Kommentar von Börde Paul lesen. Wenn man ihn dann lesen will. Lohnend ist das allerdings nicht, was man dort lesen kann. Es soll wohl auch nicht ganz ernst gemeint sein, eher erheitern.
Und doch. Zu ordentlichem Journalismus gehört die gründliche Recherche. Die ist zu vermissen. Ein Sprichwort sagt: Es ist nicht wichtig, dass man etwas weiss. Mann muss nur jemanden kennen, den man fragen kann. Man muss dann allerdings auch bereit sein, fachkundigen Rat anzunehmen, denn sonst läuft man Gefahr durch seine Unwissenheit und die fehlende Fachkompetenz sich zum Gespött derer zu machen, die es besser wissen. Sich zum Oberschiedsrichter aufschwingen zu wollen, ist wohl maßlose Selbstüberschätzung, denn dazu gehört mehr als der spitze Bleistift. Da muss man schon ein wenig Butter bei die Fische packen. Denn eines wissen wir Fußballer doch alle: Die Zahl der verkannten Bundestrainer ist mindestens so groß, wie die der verkappten Bundsligaschiedsrichter. Doch halt. Ein Spiel kann man ja gar nicht vom Schreibtisch aus leiten. Da muss man sich ja erst mal zum Schiedsrichter ausbilden lassen. Lange Abende Fußballregeln büffeln und dann auch noch eine Prüfung ablegen. Und dann geht es ja erst los. Schwarze Kluft anziehen, Ohren zu und Augen auf und auch ein bisschen Laufen. Man will ja alles sehen. 90 Minuten sein Bestes geben, oft verkannt, beschimpft und verhasst. Und doch. Kommt am Sonntag kein Gespann, ist man enttäuscht. Über eines muss man sich im Klaren sein. Bei dem schweren Amt, und dann noch als Pappkamerad tituliert. Da werden immer seltener Gespanne kommen. Weil es nämlich keine mehr gibt.
Börde Paul wollen wir gratulieren und applaudieren. Als vollkommener Sportredakteur auf die Welt gekommen, fehlerfrei und allwissend. Wie viele Spiele selbst gepfiffen? Wie keines?
Woher dann diese Erkenntnisse? Ach, wohl aus einem Buch das bei Gerstenberg liegt. Eine denkbar schlechte Lektüre wenn man, ähnlich wie auf dem Sportplatz, die Schuld immer bei den anderen sucht.
Darum, liebe Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter.
Lasst euch nicht aus der Reserve locken. Nur getroffene Hunde bellen.
Was würde für ein Chaos ausbrechen wenn die Redakteure der Zeitung die Spiele pfeifen würden und wir würden die Zeitung machen. Somit. Schuster bleib bei deinen Leisten.
Die schreiben, wir pfeifen. Und bei sich ergebender Gelegenheit wird euer Kreisvorsitzender dem Börde Paul mal erklären, wo Bertel den Most holt.
Detlef Winter, Vorsitzender NFV Kreis Hildesheim
…………..und stolzer Schiedsrichter