Schiedsrichter Jürgen Hebgen geht in Rente
Adensen (ol) – Jürgen Hebgen ging jetzt pünktlich mit 65 Jahren in die wohlverdiente Rente, nach 40 Jahren Dienstzeit. Sein Beruf, beziehungsweise sein Hobby: Schiedsrichter. Rund 1200 Fußballspiele sind seit Februar 1972 zusammen gekommen, seit er das erste Mal die Pfeife in die Hand nahm. Grund war ein Damenspiel mit mäßiger Leistung des Schiedsrichters. „ Ich wollte in jedem Fall gerechter sein“.
Erst pfiff der Außendienstmitarbeiter für Zweiradfachberatung für den Altkreis Springe, dann ab 1974 unter der Obhut des Kreises Hildesheim.
1976 bis 1992 folgte der wohlverdiente Aufstieg in die Bezirksoberliga. Im Anschluss war der Adenser zehn Jahre als Beobachter im Bezirk Hannover unterwegs und bis 2008 auch im Bereich des Kreis Hildesheim. So viel Begeisterung steckt an, seine beiden Söhne Michael und Martin übernahmen das abwechslungsreiche Hobby. Sohn Michael (gest.2006) stoppte 1992, als A-Jugend Spieler ihm Schläge androhten. Sein zweiter Sohn Martin pfiff von 1989 bis 1997 und schaffte es bis in die Bezirksliga. Beide begleiteten Jürgen Hebgen einige Jahre im Bezirk. 2004 wechselte er in ruhigere Gefilde und ist seitdem nur noch im Altherren Bereich tätig gewesen. Bis 2005 vertrat er den VfL Adensen-Hallerburg auf den Sportplätzen der Region und wechselte anschließend für seine letzten fünf Dienstjahre zum SSV Elze. Für sein letztes Spiel wählte er seinen Vereinssportplatz in Adensen. Seine Pfeife erklang zum letzten Mal bei den Altherren gegen den Tuspo Lamspringe. Eines der Highlights seiner Karriere, ein Spiel von Panathinaikos Athen. „Der ganze Zeitaufwand war nur möglich durch meine tolle Frau“, betont er und freute sich, dass sowohl Sohn Martin als auch Frau Dagmar am Spielfeldrand seines ganz persönlichen Endspiels standen.
„Die Altsenioren sind um die 40 Jahre, mit denen kann ich langsam nicht mehr mithalten, außerdem möchte ich nicht mehr als Schiedsrichter erleben, was derzeitig an Respektlosigkeit auf einigen Plätzen geschieht“, begründet er seinen Entschluss, sich jetzt im Jugendbereich der Betreuung zu widmen.
„Wir verlieren in ihm einen zuverlässigen Schiedsrichter. Wir sind dankbar, dass er uns so viele Jahre die Treue gehalten hat.“ Dafür überreichte der Schiedsrichter Obmann des NFV Willi König einen Blumenstrauß als Dank und eine Flasche Hochprozentiges für „stille Stunden“ als kleinen Schlummertrunk.
Dabei erwähnte Willi König: „Du hast bereits die goldene Verdienstmedaille des Niedersächsischen Fußballverbandes für 40 Jahre erhalten. In all den Jahren hast Du viel Ärger einstecken müssen, aber auch viel Freude gehabt“, resümierte König. „Manches Mal warst Du auch so weit, die Pfeife an den Nagel zu hängen, und dennoch, hast Du weiter durchgezogen, lobte Schiedsrichter-Ansetzer Wilhelm Vogel.
„Das ist eine enorm lange Zeit. Das hat in alle den Jahren viel Geld für Adensen gespart“, dankte auch Heiner Schütte, 1.Vorsitzender der SG Adensen/Hallerburg/Wülfingen.