Der Montagabend in der KSB-Lehrstätte in Himmelsthür markierte eine Premiere im NFV-Kreis Hildesheim. Über 20 Schiedsrichter und Trainer, die auf Kreisebene aktiv sind, folgten der Einladung des Kreisschiedsrichterausschusses zu einer außerordentlichen Versammlung. Die Veranstaltung hatte das Ziel, die immer wieder auftretenden Probleme auf dem Spielfeld zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen.
Die Moderation des Abends übernahmen Sven Metze, in seiner Funktion als Kreisschiedsrichterlehrwart, gemeinsam mit dem Kreisschiedsrichter-Obmann Marcin Kuczera. Unter den Gästen befanden sich auch der NFV-Kreisvorsitzende Detlef Winter, Friedel Münzberger (Vorsitzender des Ausschusses für Qualifizierung), Günther Schaper (Schulfußballreferent) und Burghard Neumann (Vorsitzender des Presseausschusses). Auch die Schiedsrichterin Larissa Kühl (u.a. SR-Assistentin in der 2. Frauen-Bundesliga) war unter den Anwesenden.
Die Versammlung startete mit einer Vorstellungsrunde, gefolgt von einem Impulsreferat von Sven Metze. Er betonte, dass Dialog und Verständnis zwischen Trainern und Schiedsrichtern entscheidend seien, um Spannungen und Missverständnisse auf dem Spielfeld zu minimieren. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, ihre Erwartungen und Wünsche bezüglich des Austauschs zwischen den beiden Parteien aufzuschreiben.
Respekt war das am häufigsten genannte Stichwort, sowohl auf Seiten der Trainer als auch der Schiedsrichter. Andere wichtige Aspekte waren das Akzeptieren von Emotionen, eine einheitliche Regelauslegung, die Unterstützung von Jungschiedsrichtern und eine verbesserte Kommunikation. Konkrete Vorschläge wie ein regelmäßiger Austausch vor und nach dem Spiel wurden ebenfalls eingebracht.
Sven Metze betonte in seinem Impulsreferat die wichtigen Eigenschaften eines guten Schiedsrichters, darunter Mut, Regelkenntnis, Empathie und die Freude am Spiel. Er riet den Trainern, die Unparteiischen vor dem Spiel freundlich zu begrüßen, anstatt sich über vergangene Schiedsrichterleistungen zu beschweren.
In der Diskussionsrunde teilten Schiedsrichter und Trainer ihre Ansichten in kleinen Gruppen. Jan Spillecke vom SV Wülfingen brachte den Vorschlag eines regelmäßigen Austauschs vor und nach dem Spiel sowie auf und neben dem Platz ein. Er betonte, dass Gespräche zustandekommen sollten, indem beide Seiten aufeinander zugehen.
Die Diskussion zeigte, dass Respektverlust gegenüber Schiedsrichtern ein weit verbreitetes Problem ist. Maik Thomas vom VfV 06 Hildesheim betonte, dass die Schiedsrichter im Vergleich zu früher an Respekt verloren hätten. Trainer wie Florian Preußner und Milano Werner brachten auch Themen wie Arroganz und eingeschränkte Kommunikation der Trainer zur Sprache. Die Schiedsrichter Fabian Willenborg, Joris Koplin und Rene Döbber stellten sich stellvertretend für die Schiedsrichter den Diskussionen.
Abschließend waren sich alle Teilnehmenden einig, dass die Veranstaltung ein Erfolg war und regelmäßig wiederholt werden sollte. Die offene Diskussion und der konstruktive Austausch trugen dazu bei, Wege für gegenseitigen Respekt und Wertschätzung zu finden. Diese Initiative könnte einen positiven Einfluss auf die Fußballkultur in der Region haben und zur Lösung von bestehenden Problemen beitragen.