Punktspiel der II. Kreisklasse zwischen der SG Bettmar/Dinklar und FC Concordia Hildesheim II. Eine Verwarnung durch den Schiedsrichter, die eine Gelb/Rote Karte und somit einen Platzverweis bedeutet. So wie es zig Male an jedem Spieltag vorkommt.
Doch dieses Spiel am vergangenen Wochenende endet an dieser Stelle anders als gewohnt: der fehlbare Spieler schlägt unvermittelt zu mit dem Ergebnis, das Geoffrey mit einem herbeigerufenen Rettungswagen zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Diagnose: linkes Auge zugeschwollen, Risswunde über der Augenbraue musste geklebt werden und eine Nasenwandfraktur wurde diagnostiziert. „Zudem habe ich Kopfschmerzen und mir ist immer noch leicht schwindelig“, berichtet Geoffrey.
Die Schiedsrichter und auch Vereine und Spieler sind fassungslos und tief entsetzt von diesem niederträchtigen Ereignis, mit dem der fehlbare Spieler wissentlich sich selber, seiner Mannschaft, seinem Verein und am Ende auch dem Fußball im Ganzen einen immensen Schaden zugefügt hat!
Fassungslos und entsetzt
„Ich bin schockiert und tief betroffen“ so Marcin Kuczera, Schiedsrichter-Obmann im Kreis Hildesheim. „Eine solche Brutalität mit diesen Folgen habe ich während meiner 30 Jahre als Schiedsrichter und Obmann bislang nicht erlebt.“ Das hat eine neue Qualität. „Die Schiedsrichter müssen endlich besser geschützt werden“, fordert Kuczera. Dabei sieht er vor allem die Vereine in der Pflicht, die rigoroser gegen Spieler vorgehen müssten, sobald diese auffällig würden. Dieses war auch schon der Tenor bei der letzten sportpraktischen Tagung des NFV-Kreis Hildesheim.
Doch was jetzt? Ein weiter so kann es aus Sicht von uns Schiedsrichtern nicht geben. Wir prüfen gerade, wie wir dieses Thema deutlich, einprägsam und vor allem sichtbar machen können.
Ach ja: Ein Anwärter-Lehrgang für neue Schiedsrichter ist gerade geplant, weil immer noch zu wenige Sportler bereit sind, sich als Schiedsrichter auf den Platz zu stellen. Wer will es aber den Interessierten verübeln, es nicht zu probieren mit diesem Geschehen vor der Nase?
Geoffrey May hat seine Entscheidung bereits getroffen: „Wenn ich wieder fit bin, werde ich ich weiter Spiele leiten.“ Die Tat sei schlimm, „aber wir dürfen Leuten, die den Fußball missbrauchen, nicht das Feld überlassen.“
Wir vom KSA sind mit Geoffrey im regelmäßigen Austausch und wünschen ihm auch noch einmal von hier aus, gute Genesung und das keine bleibenden Schäden zurückbleiben. Wir freuen uns umso mehr, das er uns als Schiedsrichter erhalten bleibt.
Und wir werden noch stärker als bisher versuchen, das es keine weiteren Vorfälle dieser Art geben wird. Das sind wir allen unseren Schiedsrichtern und insbesondere Geoffrey schuldig!