Ab sofort gültig!
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung neuer Regelauslegungen durch die FIFA muss als recht unglücklich bezeichnet werden: Die Schiedsrichterlehrwarte haben die Spielleiter rechtzeitig auf die neue Serie eingestimmt und dann gibt es mitten in der Spielserie neue Weisungen, die ab sofort (!) zu beachten sind. Die Verantwortlichen im DFB-Gebiet haben schnell reagiert und die „Basis“ instruiert.
Die wichtigsten Anweisungen:
Einwurf: Beim Einwurf gibt es keine vorgeschriebene Höchstentfernung mehr zur Seitenlinie. Die Grenze bildet die Umzäunung.
Macht ein Spieler vor einem Einwurf einen Salto und wirft den Ball dann korrekt ein, so liegt keine Unsportlichkeit vor (weiterspielen).
Auswechselung: Wenn die Auswechslung von Spielern während der Halbzeitpause ohne Information des Schiedsrichters geschieht und der eingewechselte Spieler ein Tor erzielt, so wird der Treffer nicht anerkannt. Der Torschütze wird verwarnt und es gibt einen indirekten Freistoß aus dem Torraum heraus.
Zahl der Spieler: Bemerkt der Schiedsrichter, dass eine Mannschaft mit 12 Spielern spielt, so muss er das Spiel unterbrechen, den 12. Spieler (sofern dieser bekannt ist) verwarnen und vom Platz schicken. Das Spiel wird mit einem indirekten Freistoß an der Stelle, an der sich der Ball beim Abpfiff befand, fortgesetzt.
Torerzielung: Erzielt eine Mannschaft mit 12 Akteuren ein Tor und der Schiedsrichter bemerkt dies noch bevor der Anstoß erfolgt, so wird der Treffer nicht anerkannt. Statt dessen gibt es Gelb für den 12. Spieler (sofern dieser bekannt ist) und einen indirekten Freistoß aus dem Torraum.
Elfmeterschießen: Der Spielführer, der die Wahl vor dem Elfmeterschießen gewinnt, entscheidet, welche Mannschaft mit dem Elfmeterschießen beginnt.
Auswechselspieler: Wenn ein Auswechselspieler auf das Spielfeld rennt, um ein Tor zu verhindern, er das Leder aber nur ins eigene Tor lenken kann, wird das Spiel mit einem indirekten Freistoß fortgesetzt. Die Vorteilsbestimmung darf nicht angewandt werden. Der Spieler ist (nur) zu verwarnen !
Strafstoß: Wenn ein anderer Spieler als der benannten Akteur den Strafstoß ausführt, so soll die Ausführung nicht mehr sofort unterbunden werden, sondern neuerdings soll die Vorteilsbestimmung angewandt werden.
Platzt der Ball bei der Ausführung eines Strafstoßes nach wenigen Metern, so wird das Spiel mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt.
Das Zurückspielen des Balles beim Strafstoß ist generell und nicht nur mit dem Absatz verboten. Das Spiel wird mit einem indirekten Freistoß am Elfmeterpunkt fortgesetzt.
Torraub: Wenn ein Abwehrspieler erkennt, dass der Ball ins Tor zu rollen scheint, und er sich deshalb einen Schuh auszieht, dieses Wurfgeschoss nach dem Ball wirft und so das immer noch rollende Leder trifft und neben das Tor lenkt, so wird er nicht etwa an einen Zirkus weitervermittelt sondern mit ROT wegen Torraubs bestraft. Zudem muss der Schiedsrichter – man höre und staune – einen Strafstoß wegen Handspiels verhängen, denn „der Gegenstand gilt als Verlängerung der Hand“ !