Höchstpfeifende Schiedsrichterin aus Hildesheim: Irina Stremel

Sie ist noch jung, aber schon die am höchsten pfeifende Fußball-Schiedsrichterin des NFV-Kreises Hildesheim: Irina Stremel aus Barnten.

Die Leine-Deister-Zeitung hat im Rahmen des EVI-Cup mit Irina Stremel gesprochen und einen sehr schönen Bericht angefertigt. Vielen Dank dafür an die Redaktion!

„Vor dem Spiel möglichst wenig Stress“

Sie ist noch so jung, aber schon die am höchsten pfeifende Fußball-Schiedsrichterin des NFV-Kreises Hildesheim: Irina Stremel aus Barnten. Die 25-Jährige ist seit knapp fünf Jahren  Unparteiische für den Deutschen Fußball Bund (DFB) und hat bereits 32 Partien in der 2. Bundesliga der Frauen geleitet.  Zudem ist sie als Assistentin in der Herren-Oberliga und in der Frauen-Bundesliga im Einsatz.

Irina Stremel hat im Alter von elf Jahren mit dem Fußballspielen angefangen, erst von 2003 bis 2005 bei der VSV Rössing, dann von 2005 bis 2010 beim SV Emmerke, für den sie noch heute als Schiedsrichterin gemeldet ist. Danach folgten drei Jahre beim SV Germania Grasdorf, ehe sich die Projektkoordinatorin im Bereich Babyartikel voll auf das Schiedsrichterwesen konzentrierte.

Zum Pfeifen ist sie im Alter von 13 Jahren gekommen – aus reiner Neugierde hatte sie gemeinsam mit einer Freundin an einem Anwärterlehrgang teilgenommen und ist dran geblieben. Und das nicht nur als Aktive, sondern auch als Funktionärin: Irina Stremel gehört dem Schiedsrichterausschuss des NFV-Kreises Hildesheim an, ist außerdem noch Frauenbeauftragte und gehört zum Kreis der Schiedsrichter-Beobachter.

Die Karriere auf den Sportplätzen im Landkreis, im Bezirk und mittlerweile im ganzen Bundesgebiet ist steil vorangegangen, wie die Zahlen belegen: 2006 hat Irina Stremel den Schiedsrichter-Lehrgang unter der Leitung des damaligen Kreislehrwartes Marcus Schierbaum bestanden, danach leitete sie – nach einer kurzen Pause – Spiele in der Frauen-Oberliga. Danach folgten Partien in der Herren-Kreisliga (Saison 2009/10), Herren-Bezirksliga und Frauen-Regionalliga (2011/12). In der Spielserie 2011/12 wurde die engagierte Barntenerin schon als Schiedsrichter-Assistentin in der 2. Frauen-Bundesliga eingesetzt, eine Saison später sogar schon im Oberhaus der Frauen.

Bei den Herren leitete Irina Stremel 2012/13 Begegnungen der Landesliga (das gilt auch noch heute), danach folgte der Aufstieg in den DFB. Als Hobbys nennt die 25-Jährige neben Fußball noch Tennis (da spielt sie für den TV Rössing in der Bezirksklasse) und Familie. Apropos Familie: Außer ihrem Cousin, der in der Bezirksliga um Punkte spielt, hat ihre Familie nichts mit Fußball am Hut. Irina Stremel ist kein Fan von bestimmten Mannschaften, doch sie freue sich über Erfolge von Teams aus der Region.

Auf die Frage, was sie den jüngeren Fußballern mit auf den Weg geben würde, die noch unsicher sind, ob sie Schiedsrichter werden sollen, sagt Irina Stremel: „Es gibt zwei Gründe, weswegen ich dieses Hobby jederzeit jedem nahebringen möchte. Zum einen erfährt man dadurch eine unglaubliche Persönlichkeitsschulung. Man lernt sich durchzusetzen und mit Kritik umzugehen. Außerdem ist das Miteinander in der Schiedsrichterei sehr wichtig. Man lernt viele neue und tolle Leute kennen, welches den Spaßfaktor sehr hoch treibt“, so die Barntenerin. Was ist das Besondere am Hobby Schiedsrichter? „Zwar muss man für dieses Hobby viel Zeit und Motivation investieren, jedoch gibt einem die Schiedsrichterei auch viel zurück. Das Losziehen im Gespann, jedes Mal neuen Herausforderungen und Situationen ausgesetzt zu sein, verschiedenste Lehrgänge und das Rumkommen in verschiedenste Dörfer und Städte macht die ganze Tätigkeit sehr attraktiv“, betont Irina Stremel, die nur noch wenige Einsätze auf Kreisebene (zum Beispiel Kreisliga oder Kreispokal) hat, da sie beim DFB-Bereich sehr eingespannt ist – neben der Frauen-Bundesliga auch in der Mädchen-Bundesliga.

Ob Männer- oder Frauen-Spiele leichter zu pfeifen seien, vermag sie nicht zu sagen – die Barntenerin würde behaupten, dass lediglich der Spielcharakter anders sei. Die von ihr verteilten „roten Karten“ hat sie nicht mitgezählt: In ihrer elfjährigen Laufbahn seien es keine zehn gewesen, schätzt Irina Stremel. Die Vorbereitung auf die zu leitenden Spiele sieht so aus, dass Irina Stremel im Vorfeld versucht, sich so wenig wie möglich Stress auszusetzen. „Ein heißes Bad am Abend davor und früh ins Bett zu gehen, finde ich immer gut“, plaudert die 25-Jährige aus dem Nähkästchen.

Ob es ein Motto gebe, nach dem die junge Fußball-Schiedsrichterin bei den Spielen agiere? „Das habe ich nicht, aber ich versuche, von Spiel zu Spiel zu denken – und nicht langfristig“, erklärt die resolute Schiedsrichterin. Wie sieht die Zukunft aus – sehen wir Irina Stremel irgendwann in der Herren-Bundesliga? „Mein Ziel ist es jedes Spiel auf’s Neue gut zu meistern. Wenn ich die Chance haben sollte, weiter aufzusteigen, würde ich diese selbstverständlich ergreifen“, antwortet die sympathische Barntenerin abschließend. – rk

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