„Licht und Schatten“ bei den Fußball-Schiedsrichtern

176 Unparteiische sind nicht angetreten

SRV Vorstand
Walter Klußmann und seine Vorstandsmannschaft hatten gute Arbeit geleistet. Er sprach vor
einer „vollen Hütte“.

Hildesheim (bn). Die Entschuldigung von Walter Klußmann hatten alle Schiedsrichter selbstverständlich angenommen. Die Jahreshauptversammlung der Hildesheimer Schiedsrichtervereinigung musste krankheitsbedingt in die Ferien und Haupturlaubszeit verlegt werden. Das tat aber bei den Referees keinen Abbruch:

Klußmann war überrascht. Im Klubheim der DJK Blau-Weiß Hildesheim wurde es ziemlich eng, denn 70 Unparteiische trugen sich in die Anwesenheitsliste ein. Zur Freude des Vorstandes waren diesmal auch Jüngere dabei.

In der letzten Saison wurde wieder einiges auf die Beine gestellt. In seinem Jahresbericht ließ der Vorsitzende alle Veranstaltungen Revue passieren. Als Höhepunkt nannte er die Schiedsrichterparty in Rheden mit vielen Ehrungen langjähriger Mitglieder und aktiver Schiedsrichter. Skat- und Knobelabend, Braunkohlwanderung, Seniorennachmittag und der Bowlingabend erfuhren diesmal eine sehr gute Resonanz. „Beim Jungschiedsrichterturnier des Verbandes haben unsere Jungs gut mitgespielt, sind durch Pech leider im Viertelfinale ausgeschieden“, erläuterte Klußmann. Bei der inoffiziellen Deutschen Meisterschaft der Jungschiris im MainTaunus-Kreis wurde der 8. Platz von 18 Mannschaften erreicht. Ein erlebnisreiches Wochenende hatten 10 Jungschiedsrichter beim Besuch eines Zweitligaspiels bei Hertha BSC Berlin.

Die zahlreichen Spielausfälle, Neuansetzungen und die englischen Wochen haben nicht nur Spieler genervt, auch die Schiedsrichter, Schiedsrichter-Assistenten und ihre Ansetzer waren in der zurückliegenden Saison stark gefordert. Das Wetter, besonders der späte Wintereinbruch brachte den Spielplan völlig aus den Fugen. In seinem Bericht dankte der Kreisschiedsrichterobmann Marcin Kuczera den Unparteiischen für die vielen, teilweise kurzfristigen Umbesetzungen und Einsätze.

Marcin Kuczera, KSO
Marcin Kuczera, KSO

Der NFV-Kreis Hildesheim beendete die Spielzeit 2012/2013 mit 375 aktiven Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern, die sich in der Altersstruktur wie folgt zusammensetzen: 14 bis 17 Jahre 117 SR; 18 bis 24 Jahre 76 SR; 25 bis 45 Jahre 89 SR; 46 bis 60 Jahre 53 SR; 61 bis 70 Jahre 27 SR; 71 Jahre und älter 13 SR.

Alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter werden per E-Mail über das DFBnet zu den Spielen angesetzt. Leider gibt es hier immer noch Probleme, die den Schiedsrichterausschuss vor großen Belastungen und Herausforderungen stellt. „Vieles ist unbefriedigend und nicht akzeptabel. Aber 176 Nichtantritte von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern sprengen aber jeden Rahmen. Ein unhaltbarer und sehr bedauerlicher Zustand, den wir so nicht hinnehmen werden. Wir werden uns von einigen Schiedsrichtern trennen müssen“, kritisierte Kuczera.

Aber es gab auch Positives zu berichten. „Auf die große Anzahl der Jungschiedsrichter sind wir sehr stolz, wir wissen aber auch, welche Chancen und Gefahren sich dahinter verstecken. Hier ist viel Arbeit und Geduld gefragt“, fuhr der Schiri-Obmann fort.  Es sei beruhigend zu wissen, dass viele junge, motivierte und leistungsstarke Spielleiter zur Verfügung stehen und regelmäßig eingesetzt werden. Durch gezielte Beobachtungen oder Betreuungen werde versucht, die Qualität der Spielleitungen zu erhöhen.

So wurden 25 Jungschiedsrichter einem Betreuer (Coach) an die Hand gegeben, der gerade in den ersten Einsetzten der Neulinge eine große Hilfe war. „Diese Art der Betreuung und Ausbildung wird weiterhin fortgesetzt und verstärkt“, versprach Kuczera.

Mit 21 Schiedsrichterinnen gehört Hildesheim zu den Spitzenreitern im Niedersächsischen Fußball-Verband. Auffällig ist das selbstbewusste und äußerst engagierte Auftreten der jungen Unparteiischen. Über die Kreisgrenzen hinaus, auch weit darüber, wurden einige für höhere Spielklassen nominiert. Irina Stremel ist die höchst pfeifende Schiedsrichterin. Sie hatte es geschafft, zur Rückserie der letzten Spielzeit in die Herren-Landesliga aufzusteigen.

Die Lehrversammlungen als Pflichtveranstaltung für alle aktiven Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter an drei Standorten werden im Schnitt von insgesamt 230 Schiris besucht. Leider sind es aus unserer Sicht noch zu wenige, hier wäre eine höhere Teilnehmerzahl wünschenswert. Darüber hinaus werden spezielle Lehrgänge angeboten (Förderkreis, Kreisliga- und 1. Kreisklassen, Beobachter). In der Spielzeit 2012/2013 wurden bei zwei Anwärterlehrgängen 57 neue Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ausgebildet. Der nächste Anwärterlehrgang startet am 10. August in Freden.

219 Unparteiische verfügen zurzeit über eine eigene DFBnet-Kennung. Somit sind sie in der Lage sich selbst zu verwalten, Freihaltertermine einzugeben, Adressen und Rufnummern zu ändern und den SR-Einsatzplan einzusehen. „Eine tolle Sache, die wir jeden Schiedsrichter nur empfehlen können. Auch die Abwicklung des Spielberichts-Online ist damit möglich“, schließt Kuczera seinen Bericht. Weitere Informationen unter: www.srhildesheim.de

Fotos: Neumann

 

„Licht und Schatten“ hörten die Schiedsrichter auf der Jahreshauptversammlung.
„Licht und Schatten“ hörten die Schiedsrichter auf der Jahreshauptversammlung.
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„Licht und Schatten“ hörten die Schiedsrichter auf der Jahreshauptversammlung.
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